Samstag, 12. Oktober 2013

@Deutsch JA! Gespräch 10




Tina wartet schon vor dem Café Dada, als Daria kommt und die Tür aufschließt.

Hallo, Daria! Da kommst du ja endlich!
Hallo, Tina! Du bist schon so früh da?
Gehst du heute gar nicht arbeiten?
Am Feiertag? Nein, heute habe ich frei.
Den ganzen Tag!
Thomas’ Eltern sind ja über Ostern bei uns, und heute sind die drei mit Lukas in den Zoo gegangen.
Da war ich am Morgen gleich beim Sport, habe meinen Vater kurz besucht, und jetzt bin ich hier.
Sehr schön. Da können wir unsja noch ein bisschen unterhalten, bis das Café voller wird.
Gern.
Bringst du mir ein Mineralwasser?
Du immer mit deinem Wasser!
Nimm doch mal was Richtiges!
Vielleicht einen Cappuccino mit viel leckerem
Milchschaum?
Ach nein, ich bleibe lieber beim Wasser.
Du kannst auch ein Wasser haben, bitte sehr.
Mich würde nur interessieren,warum du plötzlich gar nichts anderes mehr trinkst.
Nur so. Ich möchte ein bisschen mehr auf meine Gesundheit achten.
Übertreib es mal nicht, meine Liebe!
Es gibt auch noch andere Dinge im Leben als Sport und Gesundheit.
Du bist ja schon ganz dünn geworden.
Aber apropos Gesundheit. Wie geht es deinem Vater?
Ganz gut, denke ich. Auch wenn er schimpft, dass er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, obwohl er noch gar nicht gesund ist.
Was fehlt ihm denn noch?
Ach, erst hat er gesagt, er hat so seltsame Bauchschmerzen.
Dann war ihm tagelang schwindelig, und dann
war ihm immer übel.
Der Arme! Das ist ja schlimm!
Ich weiß nicht. Ich glaube, er hat sich die ganzen Krankheiten in den letzten Wochen nur ausgedacht – von seinem Beinbruch mal abgesehen.
Die Ärzte haben ihn ganz durchgecheckt und sagen, er ist gesund.
Und immer sind es seltsame Beschwerden, die man nicht nachweisen kann.
Dein Vater denkt sich Krankheiten aus?
Das passt doch gar nicht zu ihm!
Normalerweise nicht. Aber wenn er dafür noch länger bei seiner geliebten Schwester Monika bleiben kann …
Hallo, hallo!
Sind die Damen schon wieder beim Kaffeeklatsch?
Hallo, Gregor. Nicht direkt. Für einen Kaffeeklatsch hast du uns noch gefehlt.
Und der Kaffee!
Den kann ich gerne liefern, wenn du einen Kaffee möchtest, Gregor.
Was gibt es Neues bei dir? Was macht die Liebe?
Du bist ganz schön neugierig, Daria.
Einen Kaffee nehme ich aber gern.
Und wenn du schon von Liebe sprichst: Wer ist die geliebte Schwester Monika, von der ihr gerade gesprochen habt?
Das möchtest du jetzt gern wissen, oder?
Ja, das würde ich auch gern genauer wissen, Tina!




Sonntag, 6. Oktober 2013

@Deutsch JA! Gespräch 09



Liebe Zuhörer, herzlich willkommen bei ‘Auf und davon’.
Zu unserem heutigen Thema MIGRATION möchten wir Ihnen vier sehr unterschiedlich Geschichten erzälen über Personen, die aus ihrer Heimat ausgewandert sind.
Als Erster möchten wir Ihnen die Journalistin Hatice Akyün vorstellen.
Sie ist mit drei Jahren nach Deutschland gekommen.
Ihr Vater ist 1972 als Gastarbeiter ins Ruhrgebiet gekommen, nach Duisburg, mit der ganzen Familie.
Akyün ist eine Deutsch-Türkin der zweiten Generation.
Sie lebt und arbeitet in Belin.
Ihre Eltern sprechen schlecht Deutsch, denn sie haben es nie richtig gelernt.
Sie dachten, dass sie nicht für immer in Deutschland bleiben würden.
Akyün hat eher Probleme mit Türkish und so schreibt sie ihre Artikel und Bücher auf Deutsch.

Der Schweizer Johann August Sutter hat in der Schweiz, im Kanton Bern, ein Textilwarengeschäft.
Er hatte aber groβe finanzielle Probleme und die Schweizer Behörden suchten ihn.
Deswegen wanderte er 1834 nach Amerika aus.
Seine Familie blieb in der Schweiz.
In Amerika bekam er Land, das er Neu-Helvetien nannte.
Er arbeitete in der Landwirtschaft und wurde schnell reich.
1848 fand man auf Sutters Land Gold.
Bald kamen viele Menschen und suchten nach dem gelben Metall.
Am Ende verlor Sutter alles.

Auch der Deutscher Martin Becker ist ausgewandert.
Von Deutschland nach England.
Warum?
Becker hat bis letztes Jahr an dem Charité-Krankenhaus in Berlin als Arzt gearbeitet.
Er musste viele Überstunden machen und hatte kein gutes Gehalt.
Er wusste, dass sich die Situation nicht ändern wird. Er hatte also die Wahl: bleiben oder ins Ausland gehen, wo die Bedingungen der Ärzte besser sind.
Also ist er weggegangen, nach Cambridge.
Dort arbeitet er nun in einer Klinik.
Er hat eine gute Position, normale Arbeitszeiten, ein besseres Gehalt und auch mehr Zeit für seine Familie.

Unser letztes Beispiel ist die Schriftstellerin Nelly Sachs. Sie wurde 1981 in Berlin geboren und schrieb schon früh Gedichte.
Sachs war Jürdin und beschäftigte sich auch mit der jüdischen Kultur und Religion. In Deutschland darf sie als jüdische Schriftstellerin ihre Werke bis 1933 veröffentlichen.
Dann kommt Hitler in Deutschland an die Macht.
Sachs floh vor dem Nazionalsozialismus nach Schweden.
Dort schrieb sie bis zu ihrem Tod vor allem über ihr Exil und den Krieg.

Samstag, 5. Oktober 2013

@Deutsch JA! Gespräch 08



Also, ich bin Michaela und komme aus Hannover.
In diesem Jahr mache ich meinen Realschulabschluss.
Ich bin zuerst vier Jahre zur Grundschule gegangen.
Das hat mir das Lernen noch viel Spaβ gemacht.
Danach bin ich in die Orientierungsstufe gekommen.
Das war schon schwieriger.
Die neue Schule, die neuen Lehrer... Im siebten Schuljahr bin ich dann in die Realschule gekommen.
Jetzt bin ich in der zehnten Klasse.
Ich habe lange überlegt, was ich nach dem Realschulabschluss machen soll.
Ich könnte jetzt doch noch aufs Gymnasium gehen und das Abitur machen, aber ich fange am 1.August eine Ausbildung zur Optikerin an.
Wenn ich möchte, kann ich danach immer noch das Fachabitur oder Abitur machen und studieren.

Hallo, ich bin der Cemal und komme aus der Türkei.
Meine Mutter ist Deutsche. Deshalb habe ich zwei Jahre die deutsche Schule in Istanbul besucht.
Dann sind wir nach Berlin gezogen.
Am Anfang war es ziemlich schwierig für mich.
Ich komme zwar schon sehr gut Deutsch, aber meine Freunde aus Istanbul haben mir gefehlt.
Trotzdem bin ich gerne zur Schule gegangen.
Weil ich in der Schule gut war, konnte ich gleich nach der Grundschule aufs Gymnasium gehen. Meine Eltern fragen mich dauernd, was ich nach dem Abitur machen will.
Sie möchten am libsten, dass ich Medizin studiere und Arzt werde, aber dass passt irgendwie nicht zu mir.

Mein Name ist Jan.
Ich bin jezt 16 und echt froh, dass ich schon in der neunten Klasse bin und dieses Jahr endlich meinen Hauptschulabscluss machen kann.
Ich möchte danach eine Ausbildung zum Möbeltischler machen.
Ich habe schon als Kind viel gebastelt. Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und lernen war noch nie etwas für mich.
Ich mag lieber etwas Praktisches.
In der Grundschule hatte ich Deutsch eine Sechs, und deshalb musste ich das vierte Schuljahr wiederholen.
Meine Eltern haben sich damals groβe Sorgen gemacht.
Auf der Hauptschule hat es mir schon besser gefallen.
Ich hatte weniger Problemeund wir haben im Unterricht oft praktische Dinge gelernt.
Natürlich muss ich in meiner Ausbildung auch zur Berufsschule gehen, aber das schaffe ich schon irgendwie.

Dienstag, 1. Oktober 2013

@Deutsch JA! Gespräch 07


Wir wollen heute wieder Ihre Meinung zum Thema`Single-Leben´ ja oder nein wissen.

Rufen Sie uns an!
Und wen haben wir den da als ersten Anrufer?
Ja, hallo. Paul Kernten aus Berlin.
Was meinen Sie zum Single-Leben?
Ich bin seit sieben Jahren solo und ich will das auch so.
Single sein bedeutet für mich frei sein.
Ich kann tun und lassen, was ich will.
Komme ich um drei Uhr früh nach Hause, steht keine Frau an der Tür, mit der ich mich streiten muss.
Für mich ist das wichtig.
Ich bin mir nicht sicher, ob unsere nächsten Anrufer das auch so sehen.
Wer ist am Apparat?
Wolfgang und Herta Wegner aus Reda & Herta, Wiedenbrück.
Ich stimme Herrn Kernten nicht zu.
Frei kann man auch mit einem Partner sein.
Ich habe einen festen Freundeskreis und wir haben beide unsere Hobbys und Freiräume...
Ganz genau! Das ist doch Quatsch, wenn Singles behaupten, dass man weniger Freiheiten hat.
Wolfgang fährt mit seinen Kumpels in den Segelurlaub, ich gehe mit Freundinnen aus.
Wir streiten über ganz andere Dinge.
Singles wollen eingentlich einen Partner, aber finden keinen.
Klare Worte von Frau Wegner.
Was sagst unsere nächste Anruferin dazu?
Hi, Ich heiβe Siri und ich sehe es auch so.
Ich bin zwar Single, aber Spaβ macht mir das nicht.
Ich will nicht mehr allein sein, möchte gern einen Partner, aber ich finde nicht den Richtigen.
Aber dass man als Single mehr Freiheiten hat, das stimmt!
Da hat Paul Recht.
Ich will jedenfalls nicht mehr allein sein.
Dann hoffen wir für Sie, dass Sie bald einen Partner finden.
Und für heute der letzte Anruf.
Wen haben wir jetzt an der Leitung?
Hier spricht Roman Pitschel.
Und Susan Wegerer.
Wir rufen aus Bayreuth an.
Was meinen Sie zu unserem heutigen Thema?
Das Single-Leben kann Spaβ machen.
Das sehe ich auch so.
Ich war drei Jahre Single, bevor ich Roman kennen gelernt habe.
Aber jetzt ist alles anders.
Ich kann mir nicht mehr vorstellen allein zu sein.
Aber was Frau Wegner sagte – dass sich jeder Single nur einsam fühlt und nach einem Partner sucht, da stimme ich absolut nicht zu.
Es gibt viele glückliche Singles, und ich war auch einer.
Na ja, Susan.
Das kann man so nicht sehen.
Ich bin der Meinung, dass kein Mensch gern länger als zwei, drei Jahre Single ist.
Ich danke für die Anrufe und wir spielen jetzt ein Lied für alle einsamen oder auch glücklichen Singles da drauβen...